Osteopathie
… kranke Knochen?
Die Osteopathie ist ein Behandlungskonzept, das auf dem Vertrauen basiert, dass jedem Körper seine ganz eigene Apotheke innewohnt. Es muss ihm nur manchmal dabei geholfen werden, die richtigen Hilfsgüter an den Ort des Geschehens zu transportieren. Ist dieser Weg blockiert durch ein fehlgestelltes Gelenk, einen „schief stehenden“ Knochen [osteon = der Knochen], blockiert, kommt es zur Ausbildung einer Krankheit [pathos = das Leiden]. Der Begründer Andrew Taylor Still gab später sogar einmal bekannt, dass er im Nachhinein die Bezeichnung seiner Philosophie unglücklich gewählt sah – Osteopathie stand für ihn im Sinne einer Behandlung von Leiden, die durch Knochen verursacht wurden.
„Eine Reise von 1000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt.“
Lao-Tse
Vorteile
der Osteopathie
Keine Medikamente
… Osteopathie heißt nicht, dass Sie komplett auf alle Medikamente verzichten können. Aber es ist nicht unwahrscheinlich, dass Sie auf das eine oder andere vielleicht verzichten könnten, weil es nur ein subjektives Symptom unterdrückt.
Wenn ein Gelenk oder Knochen schmerzt, dann ist aus osteopathischer Sicht die Versorgung mit Blut oder die Drainagefähigkeit durch das Lymphsystem gestört. Dem zu Grunde liegt daher eine Fehlregulation im Nervensystem. Während die Schulmedizin versucht, das Symptom abzuschalten oder das vermeintlich schadhafte Organ zu entfernen oder zu ersetzen, geht die Osteopathie zunächst den natürlicheren Weg. Durch gezielte manuelle Techniken wird versucht, die Durchblutung wieder zu normalisieren, die Informationswege der Nerven zu optimieren und dadurch wieder für genügend Nährstoffe zu sorgen.
Es ist einfach sicher
Es ist selbstredend, dass eine schulmedizinisch fundierte, ärztliche Diagnose vorangehen sollte. Haben Sie Röntgenbilder oder MRT-Aufnahmen, dann ist es in der Regel hilfreich, diese zum Behandlungstermin mitzubringen.
Auch wenn ich versuche, aus einer anderen, als der gewohnten Perspektive auf Ihr Anliegen zu schauen, ist es immer wichtig, bestehende und gesicherte Diagnosen zu kennen. Mit einem Gleitwirbel (unnatürlich beweglicher und damit schlecht gesicherter Rückenwirbel), einer Osteoporose („Knochenschwund“, verringerte Knochendichte) oder einer Zyste (verkapselte, nicht selten mit Blut, Gewebeflüssigkeit oder eine breiigen Flüssigkeit gefüllte Hohlräume in Geweben) in den Gedärmen müssen die Behandlungstechniken entsprechend angepasst werden.
Da es bei der osteopathischen Behandlung weder zu einer Verabreichung von Medikamenten, noch zu einem invasiven (Durchdringen der Haut mit Nadeln oder Messern) oder operativen Eingriff kommt, handelt es sich um eine sehr sichere Methode: Lediglich eine Gruppe von Techniken steht im Verdacht stärkere regulative Wirkung im Sinne einer kurzen Erstverschlimmerung zu haben: die HVLA-Techniken (High velocity, low amplitude – oder „Einrenken“, wie es fälschlicherweise genannt wird). Aber zu diesen Techniken werden Sie im Speziellen aufgeklärt und vorab getestet.
Allerdings sind die einwirkenden Kräfte sehr wohl und fein dosiert und das Gelenk dabei gesichert.
Symptome machen die "Krankheit"
Es ist großartig zu wissen, wie viel die Biologen und Mediziner unserer Zeit über Wohlergehen und Unwohl unseres Körpers herausgefunden haben. Und das man auf dieses Wissen in katalogisierter Form zugreifen kann.
Häufig zeigt sich beim genauen Betrachten, dass viele Krankheitsbilder immer wiederkehrende Symptome aufweisen, die als solche erst durch diese Definitionen zu Diagnosen werden:
Eine Arthrose zum Beispiel ist gekennzeichnet durch ein beginnendes Steifheitsgefühl, das eine Schwellung des betroffenen Gelenks nach sich ziehen kann. Neben anfänglichen Belastungsschmerzen kommen später noch ein Anlaufschmerz und final ein Ruheschmerz dazu. Haben Sie alle diese drei Symptome und wird in einem Röntgenbild noch eine Verminderung der betroffenen Knorpelmasse, eine Verschmälerung des Gelenkspaltes und eine Verdichtung der Knochen nachgewiesen, gilt die Diagnose als „gesichert“.
Aber wie entsteht denn überhaupt Arthrose? Welche Faktoren führen dazu, dass sich – sollten Sie nicht gerade Leistungssportler sein – eine Belastung für ihren Körper als so groß erweist, dass sie ihre Gelenke degeneriert? Und warum bekommen nicht alle Menschen mit derselben Belastung diese Krankheit? Warum gibt es Menschen, die auf Röntgenbildern dieselben Probleme aufweisen, aber keine Schmerzen haben?
Die Osteopathie setzt dort an, wo die Schulmedizin noch nicht oder nicht mehr nachfragt: Lassen sich alle oder einzelne Symptome reduzieren? Kann man durch Verbesserung der Beweglichkeit (im Gelenk selbst, aber auch den umliegenden Geweben und Ihren täglichen Bewegungsroutinen) eine Veränderung der Symptome erzielen ? Kann man die Versorgung des Gewebes verbessern – Blut besser an- oder abtransportieren lassen, die reinigende Drainage durch die Lymphflüssigkeit anregen oder Schwellung zu reduzieren? Kann das überreizte Nervensystem soweit beruhigt werden, dass es nicht mehr auf jede Kleinigkeit überreagiert? Und falls man es schafft, auf so viele kleine Faktoren wie Beweglichkeit, Empfindlichkeit oder Koordination positiv einzuwirken, bleibt Ihr Beschwerdebild dann noch als solches bestehen?
Sie möchten etwas verändern?
Dass Sie auf dieser Seite gelandet sind und sich durch so viel Text gearbeitet haben zeugt schon von einem Willen, Veränderung wenigstens in Betracht zu ziehen.
Ein operativer Eingriff, solange er nicht hoch-akut ist, kann (im chronisch-orthopädischen Bereich) manchmal auch noch ein wenig warten. Nicht im Sinne von „vor sich her schieben“, sondern im Sinne von Herausfinden, ob es nicht vorher doch anders geht. Viele gesetzliche und private Krankenkassen haben seit 2011 Programme ins Leben gerufen, die Ihnen die private osteopathische Behandlung bezuschussen. Die Erfahrungswerte scheinen also eindeutig für diese Form der Behandlung zu sprechen.
Informieren Sie sich bitte vor einer Behandlung auch bei ihrer Kasse über Möglichkeiten, Sie in Ihrem Genesungsprozess zu unterstützen.
Applied Kinesiology
… auch ohne Worte?
Die Applied Kinesiology (AK) ist ein bisher einmaliges Diagnosekonzept, das eine veränderte Muskelreaktion im Krafttest auf verschiedene Reize interpretiert.
Durch gezielte und hochspezifische Testreize wird das Nervensystem provoziert in einer fast binären Form zu antworten: Muskel an (normoreaktiv) oder Muskel aus (dysreaktiv). Aber wie jedes binäre System, lassen sich durch Auffinden des richtigen Algorithmus unglaublich komplexe Geschehen wiedergeben.
„Solange sich ein Mensch einbildet, etwas nicht tun zu können, solange ist es ihm unmöglich, es zu tun.“
Baruch de Spinoza
Vorteile der Applied Kinesiology
Sie haben schon vieles versucht, sogar Osteopathie?
… aber suchen trotzdem Hilfe? Gar kein Problem. Denn bei dieser Form der Untersuchung wird das sehr subjektiven Empfinden des klassischen Osteopathen um ein System erweitert, das das Fehlinterpretieren einer Bewegungsqualtität stark reduziert.
Dieses individuelle Erspüren wird ja nicht abgeschaltet oder ignoriert. Aber es wird durch eine sehr systematische Methode ergänzt, von der viele Osteopathen nichts wissen. Denn sie ist kein Bestandteil der klassischen Osteopathie. Und darin unterscheide ich mich genauso, wie alle Osteopathen sich untereinander unterscheiden.
Sehen Sie, es gibt bestimmt Techniken, die man in dieser Kombination nur in der Osteoapthie findet. Aber auch in der klassischen Massagetherapie werden Geist und Gewebe entspannt, in der Chirotherapie werden Gelenke manuell korrigiert, auch in Faszientherapien (Rolfing oder sogar Yoga) wird die Beweglichkeit der inneren Organe verbessert. Aber die Kombination all dieser Techniken mit der geistigen Herangehensweise unterscheidet die Osteopathie von anderen Konzepten. Und so unterscheidet sich auch jeder Osteopath von seinen Kollegen durch die Anzahl, die Qualität und die Vielfältigkeit seiner Erfahrungen und Fortbildungen.
Ich arbeite osteopathisch, kinesiologisch, hypnotherapeutisch (von Regression über Yager-Therapie bis zum Simpsonprotokoll), habe die Moderne Akupunktur nach Boel gelernt, Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht… warum bin ich nicht bei nur einem dieser Systeme geblieben?
Weil sich in meinen Augen alle diese Ansätze ergänzen. Ich habe kaum ein Konzept gelernt, in dem ich nicht auch mehr Verständnis für andere mitnehmen konnte. Und die Applied Kinesiology ergänzt alles, indem ich Ihren Körper direkt befragen kann, ob eine geplante Technik angebracht oder unwirksam ist.
Es ist diese einzigartige Möglichkeit, alles aus einer Hand zu erfahren und dadurch Verknüpfungen in Ihrem System zu entdecken, auf die man nicht kommt, wenn man nur „eingleisig“ fährt.
Sie wünschen sich nachhaltige Veränderung?
Eine große Stärke der Applied Kinesiology ist das Aufdecken alter Stressoren, die IRT (injury recall technique). Was meine ich damit?
Angenommen, Sie haben einen Auffahrunfall, bei dem Ihre Halswirbelsäule übermäßig stark belastet wird. Nun heilen die Strukturen über Wochen aus, aber das Nervensystem bleibt vielleicht in einem übererregten Zustand, den es selbst nicht beruhigen kann. Es erinnert sich regelrecht an jede Struktur, die bei dem Unfall beteiligt und in Mitleidenschaft gerissen wurde. Es reagiert auf jede Bewegung überkritisch, um sicherzugehen, dass keine der betroffenen Strukturen erneut verletzt wird. Und im schlimmsten Fall wird es übervorsichtig und schaltet eine Fehlerinformation in jede noch so kleine Bewegung, die das System potentiell belasten könnte. Vielleicht nicht einmal permanent. Sondern immer nur latent, wenn bestimmte andere Gelenkpositionen oder gar Kombinationen von bestimmten Bewegungen oder Gelenkpositionen erreicht werden, die im neuromuskulären System sofort wieder zum „Abschalten „bestimmter Muskeln führen – der Muskel funktioniert natürlich noch und kann willentlich angesteuert werden. Aber die Fähigkeit, sich an Veränderungen anzupassen wird verlangsamt. In der Applied Kinesiology sprechen wir in diesem Fall von einem hypo-reaktiven Muskel. Oder umgangssprachlich: abgeschaltet.
Das geschieht freilich nicht nach jedem Trauma. Aber es sind dankbare Untersuchungen bei Menschen, die solch ein Trauma nach Jahren verdrängt oder vergessen haben. Menschen, die in bestimmten Situationen immer wieder dieselben Probleme bekommen, obwohl bei konventionellen Untersuchungen alles in Ordnung zu sein scheint.
Die zu testenden Möglichkeiten sind so vielfältig, wie es der menschliche Geist erlaubt: von Nahrungsmittel-Sensibilitäten, Allergenen, alten Traumata, psychologischer oder emotionalem Stress, Gelenkfehlsfunktionen und und und…
Finden wir gemeinsam heraus, ob ich Ihnen etwas neues erzählen kann.
Sie möchten Veränderung bemerken?
Die Applied Kinesiology ist immer wieder für einen Aha-Effekt zu haben.
Die Prämisse besteht in der Annahme, dass jedes Gelenk, wenn alle beteiligten Muskeln korrekt und normoreaktiv arbeiten, sich schmerzfrei bewegt. Kommt es zu einem Problem im Bewegungsablauf, bestehen zwei Fragen: welche Muskeln sind dysreaktiv (funktionieren nicht optimal) und welche Faktoren führen zu dieser Fehlreaktion? Ihre Nervenwurzeln in der Wirbelsäule, Organe, Nährstoffe, aktive Reflexzonen, alte Verletzungen?
Da das Grundprinzip für das Sammeln der benötigten Informationen darin liegt, Muskeln zu testen, haben Sie genauso die Möglichkeit zu beobachten, wie sich im besten Fall ein auffälliges Testergebnis nach dem anderen verändert. Innerhalb von nur einer Sitzung. Und sollte es nicht zu einer erneuten Traumatisierung kommen (Fehlbelastung, Unfall etc.) wird jeder korrigierte Muskel seinen Zustand beibehalten. Es stellt sich nur die Frage, ob wir alle Auslöser finden konnten, die die Symptome Ihres Beschwerdebildes ausmachen.
Eine zweite Sitzung findet innerhalb der nächsten ein bis zwei Wochen statt. Sollten alle Muskeln ihr Korrektiv behalten, zeigt sich das in dieser zweiten Untersuchung. Je nachdem, wie sich Ihr Beschwerdebild verändert oder unverändert bestehen bleibt und wie die erneute Muskeltestung ausfällt, wird entschieden, wie weiterhin vorgegangen wird.
Nach einem Monat strebe ich eine dritte Sitzung an, die entweder bestätigt, was die Arbeitshypothese vorgab oder Sie sich Gedanken machen können, wie sehr Ihnen mein Behandlungsansatz zusagt.
Ich setze mir persönlich zum Ziel, innerhalb von drei Sitzungen ein Problembild soweit zu erfassen und zu behandeln, dass sich eine eindeutige Veränderung feststellen lässt. Von einer winzigen Nuance, die Ihnen aber Hoffnung gibt, weil das Problem sich sonst behandlungsresistent zeigt bis zur Lösung des Problems.
Alles Weitere bleibt Ihre Entscheidung: Gehen wir den Weg gemeinsam, vielleicht auch auf anderen Pfaden (z.B. Liebscher & Bracht oder Hypnose) oder nehmen Sie die Erfahrungen aus diesen Sitzungen mit zu Ihrem nächsten Behandler?
Neurofunktionelle Integration
… funktionelle Systeme gezielt behandeln
Aus den Erkenntnissen der Medizin, der Erfahrungsheilkunde und der Neurowissenschaften hat sich die Neurofunktionelle Integration (NFI) entwickelt. Dieser Ansatz berücksichtigt das komplexe Zusammenspiel aller Körpersysteme, das durch das Nervensystem orchestriert wird, in Diagnostik und Therapie.
Die NFI basiert auf drei Grundannahmen:
1. Die Lösung eines Problems liegt im System selbst. Dies ist die Grundannahme der Applied Kinesiology und der Osteoapthie. Die meisten Körperfunktionen sind das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels verschiedener Teile des Nervensystems. So kann z.B. eine körperliche Verletzung dazu führen, dass die einzelnen Teile eines neuronalen Netzwerkes, die für die Steuerung dieses Netzwerkes verantwortlich sind, nicht mehr optimal zusammenarbeiten. Das Problem liegt also nicht in einem einzelnen System des Körpers, sondern das Problem und damit auch die Lösung liegt im komplexen Zusammenspiel der Systeme. Die Einzelteile müssen durch die Behandlung wieder zu einem funktionierenden Ganzen, einem Orchester, zusammengefügt werden. Der Dirigent ist das Nervensystem.
2) Anstatt sich auf das Symptom zu konzentrieren, wird das System untersucht, das dieses Symptom verursacht. Obwohl das lokale System natürlich gewürdigt und in Beziehung gesetzt werden muss, muss die Ursache zuerst im globalen System untersucht werden. Die Ursache eines schmerzenden Knies muss nicht ausschließlich in den lokalen Strukturen zu suchen sein. Auch eine fehlerhafte Koordination der Augen, die in der Regel die Grundlage für die Orientierung in unserer Umwelt bilden, kann zu einer Fehlfunktion des Knies führen. Und selbst Probleme in der Augenkoordination lassen sich oft auf ein fehlerhaftes Zusammenspiel mehrerer Hirnareale zurückführen, die dann weitere Folgefehler verursachen können. Aus solchen Folgefehlern können sich Symptome im ganzen Körper entwickeln. Zum Beispiel im Knie. Durch diesen Ansatz wird es viel wahrscheinlicher, dass übergeordnete Probleme gefunden werden.
Natürlich kann bei einem Unfall auch eine lokale Struktur verletzt werden. Die Forschung in der regenerativen Biologie zeigt aber auch hier, dass ein intaktes und gut koordiniertes Nervensystem für die Heilung und Regeneration einer verletzten Struktur von Vorteil ist.
3. Zuerst wird die Erregungsleitung, also die funktionelle Verbindung untersucht. Erst dann kümmere ich mich um die Inhalte, die über diese Leitungen übertragen werden sollen. Ich kann von keinem Klienten erwarten, dass er „richtig läuft“, wenn ich nicht vorher dafür gesorgt habe, dass alle an der Bewegung beteiligten Muskeln optimal vom Nervensystem angesteuert werden. Übertragen auf den Alltag würde ich sagen: Wenn Ihr Drucker nicht funktioniert, kann das natürlich am Gerät selbst liegen, vielleicht auch an der Software-Version oder am Treiber… Oder es kann einfach ein Wackelkontakt am Kabel sein.
„Das Leben muss ununterbrochen ein alles verschlingendes Monster bekämpfen: die Gewohnheit.„
frei nach Honoré de Balzac
Vorteile der Neurounktionellen Integeration
Sie sind eigenverantwortlich...
Ihnen behagt es nicht, Glück und Leid in andere Hände, als Ihre eigenen zu legen? Herzlichen Glückwunsch! Die meisten sind dazu nicht willens genug und geben Verantwortung lieber ab.
Obwohl Sie einen Großteil der Sitzungen damit verbringen werden, zu beobachten, wie ein zu testender Kontrollmuskel seine Funktion scheinbar willkürlich verändert, ist es dennoch möglich, Eigenübungen (im Sinne einer Haushaugabe) zu finden, die speziell auf Ihr Nervensystem abgestimmt sind. Es geht nicht ausschließlich darum, einen bestimmten Muskel X mit einer bestimmten Übung zu dehnen oder zu kräftigen. Im Sinne eines neuroathletischen Ansatzes wird untersucht, ob die entsprechenden Übungen überhaupt von Ihrem System akzeptiert werden, vielleicht sogar verborgene Ressourcen in Bereichen freisetzen, die scheinbar nichts mit der trainierten Struktur zu tun haben. Oder ob, im Gegenteil, eine Übung, die schon lange durchgeführt wird, nicht sogar einen negativen Einfluss auf Ihr System haben kann. Unabhängig davon, ob die Übung theoretisch sinnvoll ist.
Sonst tat mir das doch imer ganz gut
Natürlich kann es sein, dass Sie schon Ihr ganzes Leben lang oder erst seit dem Besuch bei einem Bewegungstherapeuten ein gut eingespieltes Bewegungsprogramm haben. Ein Programm, das zu Ihrer persönlichen Routine, zu Ihrem Alltag geworden ist. Und doch reagiert Ihr Körper auf diesen altbekannten Trainingsreiz völlig ungewohnt. Das könnte daran liegen, dass auch Ihr Leben nicht linear verläuft. Täglich wirken Milliarden von Reizen auf Ihr Nervensystem ein, die meisten werden unbewusst gefiltert… aber alle haben ihre Wirkung. Es leuchtet jedem ein, dass man einen Finger, in dem ein Splitter steckt, nicht mechanisch überlasten darf, damit die Entzündung abheilen und der Körper wieder funktionieren kann. Aber nehmen wir einmal an, dass es sich nicht um etwas so Offensichtliches wie einen Splitter handelt, sondern um eine komplexe Koordination verschiedener Nervensysteme und Gehirnteile. Ein System, das so feingliedrig ist, dass einzelne Fehler einerseits oft kompensiert werden können, andererseits aber zu Folgefehlern führen. Und stellen Sie sich einmal vor, dass eine täglich ausgeführte Übung genau in einen solchen „Folgefehler“ rutscht und statt der gewohnten Erleichterung ab sofort Unwohlsein auslöst.
Muskeln und Bewegungssysteme müssen perfekt funktionieren, um den Anforderungen gerecht zu werden.
Sie haben Anliegen, die auf den ersten Blick von niemandem behandelt werden
Wie oft kommen Patienten zu mir, die zum Beispiel unter Schwindel leiden. Aber der Hals-Nasen-Ohren-Arzt hat ein Innenohr- oder Augenproblem ausgeschlossen, der Osteopath hat die Nackenmuskulatur bis zum Erbrechen gelockert oder ein anderer Facharzt hat ihnen erklärt, dass „eigentlich alles in Ordnung ist“.
Als Patient so weit zu kommen, ist nie schön. Denn am Ende sagt einem jeder: „Ich weiß nicht, woran es liegt, ich kann nichts machen. Damit müssen Sie jetzt leben“. Die Chance, durch solche funktionellen Tests herauszufinden, dass ein Schwindelgefühl auch direkt mit einer Fehlinterpretation von Signalen zu tun haben kann, kann Erleichterung bringen. Nur weil die Struktur des Innenohrs intakt ist, heißt das noch lange nicht, dass die Informationen mit der Nackenmuskulatur, den visuellen oder akustischen Informationen oder der Tiefenwahrnehmung aus dem Bewegungssystem korrekt integriert werden können.
Die gute Nachricht ist, dass Sie das Testen können. Auch wenn ich nicht alles finden und heilen kann. Die Erkenntnis, in welchem bisher völlig unterschätzten Körpersystem man erfolgversprechend weitersuchen kann, kann neue Kraft und Zuversicht geben.
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